Fertig machen zum Tauchen
So oft wie sich einige heute das Flussbett von unten ansehen könnte man fast annehmen, dass wir einen Tauchausflug unternehmen. Aber zurück zum Anfang. Es ist der 23.08. und es steht der zweite Teil unserer Schnupperausfahrt an. Für insgesamt 5 Teilnehmer geht es heute zum ersten Mal auf die Schwarza. Für 3 davon überhaupt erst zum ersten Mal auf richtiges Wildwasser. Na, das kann ja was werden. Mit dabei sind: Eva, Michael, Manfred, Roland, Franz, Philipp, Fiona, Moritz, Julian und Laurin. Ein ganz schön großer Haufen, der sich da zum Start beim Weichtalhaus zusammenfindet.
Zu Beginn gibt es nochmal eine kurze Wiederholung dessen, was gestern noch am Flachwasser trainiert wurde. Das beinah stehende Wasser in der Schlucht am Ausgang der Freiheit eignet sich ideal dafür. Boot für Boot wandert ein Paddler nach dem anderen wie ein Entenjunges nach vorne wo Eva sie bereits erwartet. Bis der letzte Paddler im Boot sitzt, haben die Neulinge bereits genug Zeit gehabt sich erneut ans Boot zu gewöhnen. Es kann losgehen. Auf durch die ersten Stromschnellen. Entgegen meiner Erwartungen müssen wir am Ende niemanden aus dem Wasser fischen. Noch nicht.
Michael macht den Anfang. Noch vor der ersten Bundestraßenbrücke muss zur ersten Bootsrettung ausgerückt werden. Kurz nach der Brücke haben wir sein Boot aus dem Wasser. Nur wenige Meter weiter unten überwacht Eva, wie Roland am Ufer steht und das Wasser aus seinem Boot ausleert. Das ist nur ein kleiner Vorgeschmack auf die kommenden Kilometer. Bis zum Hochsteg erwischt es Michael und Roland erneut, vielleicht sogar mehrmals. Das Mitzählen fällt jetzt schon schwer. Am Hochsteg angekommen fahren Philipp, Fiona, Julian und Laurin voraus. Philipp und Fiona gehen mit 3 Wurfsäcken in Stellung. Julian und Laurin bleiben im Boot und kümmern sich um allfällige unbemannte Boote.
Dann geht die Vorstellung los. Eva fährt voraus. Dahinter folgen Michael, Manfred, Roland und Franz. Manfred schafft es durch die Schlüsselstelle. Roland dahinter nicht. Er gerät an die überhängende Wand und kentert. Vom Ufer aus warten wir bis Roland mit seinem Kopf wieder über Wasser ist. Philipp wirft daraufhin sofort den rettenden Wurfsack und zieht ihn an Land. Julian und Laurin nehmen die Verfolgung seines Bootes auf. Dann kommt Franz. Auch er gerät in die Fänge der Felswand und schwimmt. Der nächste Wurfsack ist schon bereit. Als er auftaucht fliegt das rettende Seil schon über seinen Kopf hinweg. Er lässt es jedoch links liegen und bringt sein Boot unterhalb des Hochsteges wieder aus dem Wasser. Eva assistiert ihm. Fehlt nur noch einer. Michael schafft es aber souverän ins Kehrwasser. Der dritte Wurfsack bleibt unbenutzt.
Während John und Sabine von der Bundesstraße aus verfolgen, wie Fiona und Iris die Wurfsäcke wieder verstauen, zieht Philipp den nun bootslosen Roland am Heck seines Kendos durch das Wasser bis zu seinem Boot. Julian und Laurin haben es derweilen in einem großen Kehrwasser am Ende des Hochstegs zum Liegen gebracht. Roland hat sich jetzt eine Pause verdient. Inzwischen nutzen Philipp, Julian und Laurin die Zeit für einen Alpinstart. Laurin macht den Anfang. Nahezu perfekt sticht sein Boot ins Wasser und befördert ihn aufrecht wieder an die Wasseroberfläche zurück. Julian folgt als nächster. Er startet, wie Philipp letztes Mal, von weiter oben. Auch ihn verdreht die Steinstufe am Weg nach unten, sodass er seitlich ins Wasser klatscht. Gekonnt rollt er auf. Philipp startet diesmal von weiter unten. So wie Laurin taucht er mit der Spitze voran ein und problemlos wieder auf.
Die nächsten Kilometer verlaufen ähnlich wie vor dem Hochsteg mit gelegentlichen Schwimmern von einem der Neulinge. Hinzu kommen noch ein Schwimmer von Julian und Philipp aufgrund blöder Spielerein. Die Kuriosität des Tages schaffen aber Franz und Manfred, die sich kurz nach der vierten Straßenbrücke gegenseitig touchieren. Dabei drängt Franz Manfred in eine Steinmauer, welcher daraufhin Baden geht. Die letzte große Schwierigkeit ist eine langsame Linkskurve, welche außen von einer weit überhängenden Felswand bewacht wird. Hier schwimmen bis auf Franz gleich 3 Neulinge. Zum Abschluss geht Moritz ein einem Kehrwasser aufgrund von Unachtsamkeit unter. Damit ist die Unfallstatistik komplett.
Zu Buche steht eine zweistellige Anzahl an Badegängen. Zählt man nur die Schwimmer von Michael, Manfred, Roland und Franz so müsste man etwa im hohen Zehnerbereich liegen. Rechnet man Philipp, Moritz und Julian mit dazu, so könnte sich der 2er vorne auch ausgehen. Nimmt man nun noch Laurin aus der Statistik hinaus, so zeigt sich die Ursache des ungewöhnlichen Schwimmverhaltens: „Frau müsste man sein.“ Eva und Fiona kommen nämlich trocken am Seilbahn-Parkplatz an. Es folgt reges Treiben beim Aufladen der Boote und dann eine ausgiebige Dankesrunde seitens der Neulinge. Einige neue Mitglieder dürften wir uns geangelt haben, trotz zahlreicher nasser Ausflüge. Wir freuen uns schon auf ein baldiges Wiedersehen.
Euer Paddelclub Pernitz