Sogar das Wasser ist zu warm!
Bei strahlendem Sonnenschein und stehender Hitze von über 32°C ist die Sehnsucht nach Zeit an der freien Luft eher überschaubar. Da klingt Aufräumen im kühlen Keller teils wesentlich verlockender. Die Ausnahme: Zeit im Wasser! Leider setzt die trockene Witterung der vergangenen Woche den Pegeln im Osten Österreichs bereits vehement zu. Wildwasser findet man zurzeit nur noch vereinzelt. Für eine gemütliche Nachmittagsplanscherei reicht das Wasser aber dennoch. Und so ziehen wir diesmal auf die Leitha.
Gegen 17:00, als die schlimmste Hitze bereits größtenteils überstanden ist, treffen wir uns in Wimpassing an der Leitha. Mit von der Partie sind heute Eva, Philipp, Fiona, Christian, Monika und Markus. Eine gemütliche Anfängerausfahrt steht auf dem Programm. Für Monika ist es die erste Ausfahrt auf einem Fließgewässer. Der Pegel ist dafür heute ideal. Bei gerade einmal 190cm am Pegel Deutsch-Brodersdorf sind auch die wenigen vereinzelten Tücken der Leitha kaum nennenswert. Fast überall könnte man die Leitha heute mit kniehohen Gummistiefeln überqueren.
Den Einstieg bewältigen wir im teils nur knöcheltief überspülten Schotterbett. Erst beim Zusammenfluss des Kraftwerkauslasses hebt sich der Wasserstand ausreichend für eine Befahrung mit dem Kajak. Der erste obligatorische Test ist das Hinaufpaddeln des Auslasses des Werkkanals. Bis jetzt hat sich noch jeder Anfänger dieser Prüfung unterziehen müssen. Monika besteht diesen Test bravourös und untermalt die gute Form des letztwöchigen Flachwassertrainings. In der Zwischenzeit leert Markus bereits sein Boot zum ersten Mal aus. Das hat man wohl davon, wenn man Christian folgt.
Dann geht es hinein in die weiten Leitha-Auen. Zwischen stark überwachsenen Uferlandschaften tauchen immer wieder unerwartet große Kehrwässer auf. Für Monika und Markus gibt es Seilfähren- und Kehrwassertraining, während sich Philipp und Fiona die Zeit mit Kerzeln und Unterschneidungen vertreiben. Eine kleine Surfwelle gegen Mitte der Fahrt lockt sogar zum Wellenreiten. Der überwiegende Teil der Leitha-Auen ist aber von landschaftlicher Schönheit geprägt.
Zwischen dem wuchernden Grün und der tiefstehenden Sonne präsentiert sich uns eine Vielzahl an Wasservögeln, wie zum Beispiel die Teichralle. Ansonsten nutzen wir die lauwarmen Abendstunden für eine gepflegte Abkühlung. Den Höhepunkt erreicht sie als Markus beschließt Monika von ihrem Boot zu befreien. Das Attentat gelingt, hat aber zur Folge, dass Christian auf dem folgenden Kilometer mit allen Künsten der Paddeltechnik Wasser gegen Markus Oberkörper schaufelt.
Am Ausstieg bei der Fahrradbrücke in Leithaprodersdorf zeigt sich der Erfolg dieser beherzten Löschaktion. Sowohl Monika als auch Markus können als gut abgekühlt bezeichnet werden. Bei den immer noch hohen Temperaturen gegen 20:00 ist man dafür aber ohnehin dankbar und ignoriert dafür auch den stellenweise unangenehmen Geruch des Leithawassers. Zum Abschluss geht es auf eine gemeinsame Mahlzeit zum Heurigen nach Sollenau.
Als wir endlich, spätabends zu Hause ankommen ist es immer noch heiß. Auch wenn Christian meinte, dass er die Leitha jetzt für ein Jahr lang nicht mehr braucht, so hätte ich jetzt schon durchaus wieder das Bedürfnis mich durch die kühlende Leitha treiben zu lassen. Mal sehen, was die zukünftigen Niederschläge so an Ausfahrten zulassen. Bis dahin!
Euer Paddelclub Pernitz